Zeit des Ersten, des Einzigen, wie es Hans Christian Andersen in seinem Märchen "Das Schneeglöckchen" beschreibt. Vor langer Zet war die Streuobstwiese auf der das Schneeglöckchen wächst, einmal ein Garten. Es ist der letzte Zeuge einer vergangen Zeit hier unten in der Krautschicht. Irgendjemand hat das Schneeglöckchen irgendwann einmal gepflanzt. Noch immer blüht es jedes Jahr im Februar an dieser Stelle und trotz dem Winter, den buddelnden Tieren, der Umnutzung der Fläche.
Ich selbst saß einige Minuten vor dem Schneeglöckchen, bewunderte die filigrane Feinheit, die klaren Strukturen und die markellose Schönheit welche die Natur wieder einmal hervorbringt und das zu einer so unwirklichen Zeit. Und dann entdeckte ich ein Wunder: eine sich in der Sonne wärmende Wildbiene - Mitten im Februar! Der Anblick versetzt mich in Staunen und Demut und sofort fällt mit Andersens Gedicht ein: Es ist die einzige, die erste, wie das Schneeglöckchen selbst.