· 

Marienkäfer-Schalfplatz

Wo Marienkäfer schlafen

Es ist Ende Februar und die Sonne brennt. Ungewöhnlich wäre das noch vor 20 Jahren, aber mittlerweile ist das schon fast alltäglich. Der Klimawandel macht sich schon innerhalb eines Menschenlebens bemerkbar. Dennoch gebe ich zu: Ich genieße die frühe Wärme und möchte meinen Sonnenschirm aufspannen, der im Gartenhaus gelagert ist. Als ich ihn aufklappen will staune ich nicht schlecht: Mitten im Sonnenschirm sitzt eine Marienkäfer Ansammlung zusammen mit 3 Wespen, die sofort davon fliegen und eine Lederwanze krabbelt mir im Schneckentempo entgegen. Noch ein wenig verschlafen. 

Bei den Marienkäfern fällt mir auf, das die Siebepunkt-Mareinkäfer (Coccinella septempunctata) alle völlig ausgebleicht ist. Erst bei genauem hinsehen konnte man erkennen, dass bei manchen die 7 Punkte noch schemenhaft zu erkennen sind, bei anderen sieht man nichts dergleichen. Ob es nun durch Umwelteinflüsse verloren gegangenen Punkte oder eine punktfrei Ausprägung ist, das wäre nun ein Fall für Entomologen.  Die hätten ohnehin ihren Spaß. Die Zweipunkt-Marienkäfer (Adalia bipunctata) gab es hier nämlich gleich in beiden Ausführungen: Normal und in "Verkehr-Färbung", also rote Punkte auf schwarzem Grund. Und jede Menge asiatische Marienkäfer von denen ich nur hoffen kann, dass sie als nicht endemische Art ihre Parasiten bei sich behalten und nicht auf unsere die einheimischen Marienkäfer übertragen.

Ich fand es jedenfalls sehr originell von den Käfern, als Winterschlafplatz einen Sonnenschirm auszusuchen.